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Karl Goehrlich: Schoko. Laden. Panzer.


  • MUCA Gallery 54 Maximilianstraße München, BY, 80538 Germany (map)

Die intensiv farbigen Bilder drücken durch ihre Motive Stimmungen von Zwischenwelten aus. Einige Motive wirken surreal, andere wie leidenschaftliche Farbspiele in der Manier von Expressionisten. Alle Werke haben aber die Gemeinsamkeit, dass der Ausgang für alle Beteiligten ungewiss ist. Sie schweben in der Ungewissheit, ob die Katastrophe, die völlige Auflösung folgen wird. Wie der surreale Titel der Ausstellung Schoko Laden Panzer schon evoziert, kann die süße Welt jederzeit durch etwas Unheilvolles gestört werden.

Der Entstehungsprozess ist entscheidend für das Ergebnis. Jede Stufe des Produktionsprozess bleibt sichtbar auf dem Bildträger, so sind die Spuren der Klebestreifen von der Aufhängung des Papiers sichtbar, die weißen Ränder außerhalb des Motives zeugen durch Fingerabdrücke und Farbreste, vom Schaffensdrang. Diese Zeugen der Produktion geben den Werken von Goerlich eine ganz eigene Stimme von Authentizität und zelebrieren den Schaffensmoment als eigenen Teil im Prozess zu einem autonomen Kunstwerk. Diese Negierung von Perfektion formt maßgeblich die dystopische Aura der Bilder.

Bei seinen Motiven und im Bildaufbau lässt sich Goerlich von verschiedenen Vertretern inspirieren u.a. Renaissancemaler wie Tizian, Courbet, Kippenberger, Polke, Kitay, Wilhelm Busch u.v.m. Diese Inspiration verarbeitet Goerlich weiter und benutzt sie nur als eine Schicht, eine formale Ebene, die in ihrer Aussage weitergeführt werden.

Die Komposition des Bildraumes steht dabei im Vordergrund. Die Figuren agieren in einem sehr durchdachten Gerüst aus Linien, Begrenzungen und Symmetrien. Oft werden sie in ihrer Entscheidungsfreiheit durch Rahmen, Balken und andere Hindernisse begrenzt. Dieser Bildaufbau unterstreicht die inhaltliche sozio-kulturelle und politische Aussage der Werke.

Über den Künstler
1981 in Holzweissig bei Bitterfeld geboren, studierte an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein, Halle an der Saale.In der ersten Ausstellung des Künstlers in München werden eine Reihe neuer groß- und mittelformatiger Werke präsentiert. Die Arbeiten, ausgeführt in Ölkreide auf Papier, zeigen verschiedene Thematiken, die sich Dystopien, der Ambivalenz des Individuums, und menschlichen Sehnsüchten zuwenden. Die Spannung zwischen der dunklen Thematik und der sensiblen Ausführung in den Werken umgibt die Werke mit einer ganz eigenen Aura.

Earlier Event: November 23
Herakut: Brainy Days
Later Event: March 9
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